„Management für einen gerechten und nachhaltigen Zugang zu Wasser in ländlichen Regionen von Uganda“

Hintergrund
Bedeutung des Projekts
Hauptziel
Forschungsfrage
Projektteam

Hintergrund

Der Umfang der ländlichen Trinkwasserversorgung in Uganda wird auf 55,6 % geschätzt (DWD, 2006; 2011). Nichtsdestotrotz ist der derzeitig verfügbaren Literatur zufolge der mangelnde Zugang zu Trinkwasser sowohl ein Merkmal als auch ein Verursacher von Armut (UN, 2000; GoU, 2005, Mathew, 2004). Auswirkungen dieses mangelnden Zugangs umfassen auch Krankheiten, die über Wasser übertragen werden. So ist beispielsweise die Sterblichkeitsrate für Säuglinge direkt bei der Geburt sowie bis zu einem Alter von fünf Monaten in Uganda in Haushalten ohne Zugang zu Trinkwasser doppelt so hoch wie in jenen mit ausreichendem Zugang (MoH, 2002; MoFPED, 2002). Angesichts der zentralen Rolle, die Wasser für die menschliche Gesundheit und Würde spielt, kann „keinen Zugang“ zu sauberem Wasser zu haben lebensbedrohliche Folgen haben und ein Untergraben der menschlichen Würde sowie einen Entfall an Chancen bedeuten (UNDP, 2006). Mit dem Ziel, Armut zu bekämpfen, setzt sich Uganda daher mit der Bereitstellung von sauberem Wasser für die Bevölkerung ländlicher Gebiete auseinander.
Im letzten Jahrzehnt wurden in Uganda sozialpolitische Reformen im Teilsektor für ländliche Trinkwasserversorgung umgesetzt. Eine entscheidende Neuerung hierfür stellte die Verlagerung von einem angebotsgesteuerten zu einem nachfrageorientierten Ansatz in der ländlichen Wasserversorgung dar. Dies sollte die als nicht nachhaltig empfundene Erbringung dieser Dienstleistung, welche als Resultat staatlicher Einflüsse innerhalb einer Wirtschaftskrise der Entwicklungsländer gesehen wird, verbessern. Das Modell der direkten staatlichen Intervention wurde aus diesem Grund als fragil und steuerlich weniger nachhaltig angesehen (Batley, 2004). Seit der Umsetzung des nachfrageorientierten Ansatzes in den frühen 1990er Jahren hingegen schritt nicht nur die Weiterentwicklung der ländlichen Trinkwasserversorgung sehr langsam voran, sondern es stellte auch die nachhaltige Nutzung von Wasserquellen eine große Herausforderung dar. Eine Untersuchung zum besseren Verständnis dieser Zusammenhänge ist daher Gegenstand dieses Doktoratsprojekts.

Bedeutung des Projekts

Aus dem derzeitigen Stand der Dinge auf nationaler Ebene und wissenschaftlichen Arbeiten könnte man schließen, dass nicht nachhaltiger Zugang zu Trinkwasser in ländlichen Gebieten in Uganda hauptsächlich ein Problem der Steuerung darstellt. Die Herausforderung besteht nicht in der Art der Versorgung, also der Möglichkeit der Gemeinden, Wasser zu fordern (nachfrageorientierter Ansatz) oder der Möglichkeit der Regierung, dieses bereit zu stellen, sondern vielmehr in den örtlichen Kontrollstrukturen, die Wasserinfrastruktur zu fördern und erhalten. Es stellt sich also nicht notwendigerweise die Frage nach der Steuerung durch Angebot oder Markt, sondern eher danach wie lokale Wasserverbraucher kooperieren können, um die in einem Multi-Level und Multi-Stakeholder System angebotene bzw. verlangte Wasserinfrastruktur zu warten und zu erhalten. Dieses Projekt soll Wissen über die Rolle von Regierung und gemeinsamem/gemeinschafltichem Handeln für einen gerechten und nachhaltigen Zugang zu Trinkwasser in einem finanziell eingeschränkten Umfeld wie Uganda beisteuern.

Hauptziel

Das Hauptziel dieser Studie ist es zu analysieren, wie Verwaltung und gemeinschaftliches Handeln nachhaltigen und gerechten Zugang zu Trinkwasser in ländlichen Gebieten in Uganda sichern können.

Forschungsfrage

Welche Rolle spielt die Verwaltung und gemeinschaftliches Handeln für einen nachhaltigen und gerechten Zugang zu Trinkwasser in Uganda?

Projektteam

Doktoratsstudentin: Naiga Resty, MA- DevSt
Betreuerin: Penker Marianne, Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.
Berater: Hogl Karl, Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn.
Hauser Michael Dipl.-Ing. Dr., Jung Helmut, Dipl.-Ing.