Uroš Nikolić, dipl.Manager
Email: urosnikolic(at)ymail.com
Bildungsweg
2012-2014
Universität für Bodenkultur, Wien
Masterprogramm
“Agrar und Ernährungswirtschaft”
2007-2011
Landwirtschaftliche Fakultät, Belgrad
Bachelorstudium
“Agrarökonomie”
Masterarbeit assoziiert mit dem PhD-Projekt Agrarische Landnutzung
“Stand und Produktionspotenzial der Sojabohne in Serbien“
Serbien zählt zu den bedeutendsten landwirtschaftlichen Produktionsregionen in Zentraleuropa. Günstige natürliche Produktionsbedingungen mit 2,5 Mio. ha Ackerland unterstützen vor allem den Marktfruchtbau. Seit März 2012 ist Serbien „Beitrittskandidat” der Europäischen Union und seit Jahresbeginn 2014 laufen die Beitrittsverhandlungen. Das wird die serbische Agrarpolitik der GAP annähern und den Agrarhandel, der seit dem Jahr 2000 mit Quoten geregelt ist, liberalisieren. Wie auch in anderen Donauländern ist Mais in Serbien flächenmäßig die bedeutendste Kulturart, welche jährlich bis zu 40% der Fruchtfolge ausmacht. In der vorliegenden Masterarbeit werden das Produktionspotential und die Auswirkungen von zusätzlichem Sojaanbau untersucht. Dies wird auf Gemeindeebene anhand von Sekundärdaten der Statistik Serbien, vor allem dem Zensus der Landwirtschaft aus dem Jahr 2011/12 und anhand von Daten anderer relevanter Institutionen untersucht. Hierzu wird ein Positives Mathematisches Programmierungsmodell (PMP) entwickelt und auf gemeindespezifische Kulturartenverteilungen kalibriert. Mittels Preisszenarioanalysen wird das Produktionspotential von Soja abgeschätzt. Ein neu entwickelter Datensatz von Deckungsbeiträgen für Weizen, Mais, Soja, Sonnenblume, Raps und Zuckerrübe für die Periode 2003-2013 kommt hierbei zum Einsatz. Die Analyse zeigt, dass Serbien mit einer durchschnittlichen Sojaernte von 325.000 t nach Italien mit 550.000 t an zweiter Stelle in Europa steht. In der betrachteten Periode wurde in Serbien jährlich rund 160.000 ha Soja geerntet. Die Sojaproduktion ist in Serbien vor allem auf die Region Vojvodina konzentriert, in der 93% der Sojaflächen zu finden sind. Auf 7% der serbischen Ackerflächen wird Soja angebaut, das entspricht 37% der Sojaflächen der EU-28 Staaten (0,43 Mio. ha) und 0,2% in der Weltsojaflächen (111 Mio. ha). Der Sojaertrag von 2,5 t/ha liegt über dem EU-Durchschnitt. In der Periode 2003-2013 hat sich die Sojaproduktion von Agrarunternehmen in Richtung Familienbetriebe verlagert, so dass diese nun 75% des Sojas anbauen. Im Jahr 2013 ist Soja in Familienbetrieben nach der Zuckerrübe die wirtschaftlichste Ackerfrucht und in Agrarunternehmen liegt sie nach Raps an dritter Stelle. Bei einem 10%igen Sojapreisanstieg unter der c.p. Annahme für das Jahr 2013 wird im Modell eine Ausdehnung der Sojafläche um 53.000 ha bzw. auf 232.626 ha berechnet. Das entspricht einem zusätzlichen Angebot von 61.700 t Soja. Die Modellergebnisse zeigen, dass Soja in den Gemeinden entlang der Flüsse Donau, Save und Velika Morava ein bedeutendes Produktionspotential aufweist und dass die Region Zentralserbien relativ an Bedeutung gewinnt. Die Ausweiterung der Sojaproduktion in Serbien würde zu Lasten von Mais und Weizen erfolgen.
Projektbetreuung
Betreuerin: Schmid Erwin Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.
Zweitbetreuer: Sinabell Franz Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr., Mitter Hermine DDipl.-Ing.